Peerschweinchen TM

well roasted at 60 million degrees celsius

December 2022

Aufsichtsratssitzung



Liebe Freunde des Schweins und auch die, die uns nicht oder nicht mehr mögen,

schweren Herzens müssen wir uns von der Showbühne vorerst verabschieden und den Betrieb einstellen. Kunden erhalten entsprechende Information wie wo Daten gesichert werden können, sofern sie hosting bezogen.

Der Insolvenzantrag ist gestellt und die betrieblichen Tätigkeiten eingestellt.
Sobald entsprechende Informationen geteilt werden können, findet Ihr diese hier auf der Webseite in Form einer FAQ.

Das Jahr 2022 hat uns eindeutig zu viel abverlangt und die offenen Fragen, die noch gerichtlich zu klären sein werden, schrecken jeden davor ab noch frisches Futter bereitzustellen.

Mit der finalen Mitteilung das wir die EMI Whitelable Lizenz nicht erhalten, ist auch die letzte große Restrukturierungsidee, nämlich eine Bank light zu werden, vorerst Geschichte. Eventuell hilft uns das vorläufige Insolvenzverfahren auch hier noch eine Lösung zu finden.

Das was ich hier recht kurz aufführte ist nur der kurze abschließende letzte Akt eines Martyriums das mit dem Ukraine Krieg, samt Verlust von Partnern begann, über eine Steuerprüfung hinweg, zu einer Organschaftsprüfung, inkl. Umsatzsteuersonderprüfung (damit keine Vorsteuererstattung) mutierte und damit zu einer Verzögerung der Vergabe von "Steuernummern" für die in diesem Jahr gegründeten Tochterunternehmen, über BMF-Schreiben, das den deutschen Kryptomarkt obsolet macht, zu substantiellen rechtlichen Auseinandersetzungen zwischen Vertragsauslegung und Erpressungen. Als I-tüpfelchen durften wir nach Feststellung der Organschaft (Umsatzsteuerlich) auch noch die Umsatzsteuermeldungen aller Firmen rückwirkend korrigieren.Das war insgesamt über ein halbes Jahr Lähmung. Ja Bürokratie kann töten, aber sie war es nicht allein.

Als wäre das nicht alles schön genug ändert die Fidor ihre Firmenpolitik und akzeptiert von Partnern aus der Türkei (Risikogebiet ?) keine Zahlungen und wird auch noch in Q1 wohl die eigene Liquidation beginnen. Insofern tragisch, da die Fidor Aufgrund des Kontosperrungsdisasters von 2020/2021, das uns seinerzeit vermutlich um die 300000€ Schaden versucht hat (Produktion konnte nicht starten, danach keine Teile mehr Verfügbar wegen der Pandemie) und der damaligen rechtlichen Aufarbeitung, wohl die einzige Bank war die unser Doing rund um die eigenen Token geduldet hat. So kann's gehen.

All das sind eindeutig zu viele Faktoren, die es ohne Klärung der Sachverhalte und damit fehlendem sicherem rechtlichen Rahmen unmöglich machen eine Restrukturierungen zu finanzieren. Das Ursprüngliche Ziel zur Bank light zu werden, hätte uns durch unsere Partner gerettet. Die angedachte Jambhala App eine Mischung aus Banking und Kryptodienstleistungen wäre ein Gemeinschaftsprojekt geworden. Leider ist diese Seifenblase vorerst geplatzt.

Wir hoffen das im Rahmen der Insolvenz die offenen vertraglichen Punkte geklärt werden und können dann ggf. eine Sanierung durch Einschrumpfen und Konzentration der Tätigkeiten möglich ist. Aus meiner Sicht zumindest gäbe es Schadenersatzansprüche und Forderungen, die aber nunmal nur als Buchwert auch kein Ferkel satt bekommen.

Allerdings hängt dies am Ende von allen Parteien ab und daher kann es sein das dies aussichtslos ist. Außerdem müssen wir auch erst noch auf das Insolvenzgericht warten und schauen wie die Insolvenz ab bzw. anläuft. Für uns alle ist das eine neue und vor allem unangenehme Erfahrung in der es nun das Beste herauszuholen gilt.

Noch stirbt die Hoffnung nicht. Sollten die rechtlichen Fragen sich schnell klären lassen, so besteht auch schneller die Möglichkeit die Fa. wieder zu kitten. Insofern auch ein Wink an die Gegenparteien, ebenfalls das eigene Handeln zu reflektieren.

Ich möchte an dieser Stelle allen Nutzern und Investoren für die letzen Jahre danken und hoffe das man auch weiterhin in Zukunft miteinander neue Wege bestreitet und sich der geänderten Realität im Markt anders stellt, als wir es bisher gewohnt waren.

Vielen Dank allen die von Anfang an dabei waren und vielen Dank an alle Partner und deren Mitarbeiter, die seit Anfang des Jahres mit uns gemeinsam durch die Hölle gegangen sind und schwieriger, fordernde und auch harte Zeiten mit uns durchgemacht haben. Zumindest war es eine lehrreiche Zeit und nach etwas Selbstreflektion hätte man einiges sicher anders gemacht, aber bis dahin hatten wir auch vieles richtig gemacht.

Noch gibt es einen Plan die Peerschweinchen GmbH zu retten, dafür müssen aber alle an einem Strang ziehen. Ggf. auch verzichten um hinterher doch zu partizipieren an den ansonsten weit vorangeschrittenen Projekten. Kurz vor der Zielgerade schlapp machen fühlt sich doch sehr bescheiden an. Eventuell findet sich gar ein Käufer, der aber vermutlich nicht die Verbindlichkeiten und rechtlichen Unklarheiten übernehmen mag, die sich leider durch Meinungsverschiedenheiten ergeben hatten. Wenn dann wohl nur per Kompromis.

…. to be continued …. hopefully

Denn hinterher ist man immer schlauer.

Ungeachtet der nicht so schönen Information, wünsche ich euch allen einen Guten Rutsch ins neue Jahr.
Bleibt Gesund und kompromissbereit, denn nur so kann man gemeinsam durch schwierige Zeiten.

Gruß,
Pascal Papara